Das Festival-Programm 2024
Konzept und Realisierung: Evi Jägle/Medienkünstlerin Wien – im Festivalzeitraum und danach besuchbar
Gather.Town ist ein Online-Tool für virtuelle Begegnungen. Auf einer zweidimensionalen Oberfläche, designed in der Videospiele-Ästhetik der Achtzigerjahre, wird jede Person durch einen virtuellen Avatar verkörpert, der aus der Vogelperspektive gesteuert wird. Mittels eines Avatars ist es für die eingeloggten Besucher*innen der Website möglich, sich – gemeinsam mit anderen Usern – durch einen – im Sinne des Festivals: philosophischen - Garten zu bewegen und sich über das Festival „Leipzig denkt. Mut & Unmut“ und seine Events live auszutauschen. In dem Garten sind an verschiedenen Stellen (als Bilder und Links) Überraschungen versteckt, die mit dem Thema des Festival zu tun haben. (Collage © Evi Jägle)
Gather.Town-Anleitung: Um in Gather.Town "herumspazieren" zu können, muss man sich einmal anmelden und dem Programm erlauben, Mikrofon und Kamera zu benutzen (die kann man auch wieder ausschalten). Dann gibt man seinem Avatar einen Namen und "joined" den space. Einmal auf dem "Spielbrett" bewegt man sich mit Pfeil-Tasten oder mit einem Doppelklick zum gewünschten Ort und mit "x" werden die Inhalte der Akteur*innen des Leipzig-denkt-Festivals angeschaut. Es gibt die Möglichkeit, sich mit anderen Avataren zu unterhalten, wenn man in unmittelbare Nähe zu ihnen tritt. Ansonsten kann man seine Kamera und Mikro auch ausschalten und in der Stille durch den Garten spazieren.
Das mutige Rechercheteam hat sich vor Festivalbeginn in die Leipziger Innenstadt begeben und suchte das Gespräch mit Passant*innen: Was ist eigentlich Mut, was ist mutig? Ist Mut eine Entscheidung, eine Haltung oder ein Gefühl? Aus den Gesprächen hat das mutige Rechercheteam eine Soundcollage entworfen, die auf dem Festival „Leipzig denkt“ als Impuls für Diskussionen dienen wird.
Teaser (1 min.) auf unserem Youtube-Kanal.
Soundcollage (knapp 8 min.) auf unserem Youtube-Kanal
Konzept: Deniz Oğuzhan & Leonie Cecco, Performance: Jakob Ahlke, Leonie Cecco, Clara-Marie Rutjes, Deniz Oğuzhan, Audio: Tizian Glaser & Deniz Oğuzhan - Mit freundlicher Unterstützung des Zentrums für Medienproduktion der Universität Leipzig für die kostenfreie Zurverfügungstellung der Mikrofone.
Video auf unserem Youtube-Kanal!
Das Theater der Versammlung / Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen kreierte einen gemeinsamen performativen Denkspielraum in drei Akten zum Thema „Entfremdung“. Mit der Philosophin Barbara Schellhammer (Hochschule für Philosophie München), der Soziologin Nadine Jukschat (Hochschule Zittau/Görlitz) und der Performerin/Künstlerin Diana Wesser, Moderation: Friedrich Weißbach (freier Journalist, Berlin)
Befremdungs- und Entfremdungs-Erfahrungen machen wir alle zeitlebens – besonders aber in gesellschaftlichen Umbruchsituationen: Verhältnisse und Beziehungen, in denen man bis eben noch gelebt hat und sich dabei heimisch und sicher fühlte, werden plötzlich irritiert, gestört oder gar zerstört – seien dies Beziehungen zu anderen Menschen, zur Gesellschaft im Ganzen, zur Natur oder zu sich selbst – im Sinne einer Selbstentfremdung. – Wie und wo genau zeigt sich eigentlich „Entfremdung“? Von wem oder was kann man sich entfremden? Was zeichnet Entfremdung als Gefühl aus? Was sind entfremdete/entfremdende Verhältnisse? Was ist/wäre das Gegenteil von Entfremdung: Heimat bzw. Sich-heimisch-Fühlen? Ungebrochenheit? Authentizität? Eigentlichkeit? Versöhnung? Wie lässt sich Entfremdung darstellen? – Bieten Be- und Entfremdungserfahrungen für uns nicht auch die Chance aus einem bloß konformistischen Leben auszubrechen? Können sie nicht Impulse geben zur eigenen Bewusstwerdung und damit zu einer möglichen Befreiung von inkorporierten Erziehungsinstanzen und zu einer befreienden Transformation? Welche Fähigkeiten brauchen wir dazu? Welche Rolle können in solchen inneren (und äußeren) Befreiungsprozessen die Künste als „Begegnungen mit dem Fremden“ spielen? Und welche Rolle das philosophische Gespräch? Lässt sich Entfremdung dialogisch aufheben?
Für alle, die beim Performativen Denkspielraum "Anfang oder Ende des Konformismus? – Alles über Entfremdung" am 4. Oktober 2024 nicht vor Ort sein konnten oder die inspirierende Veranstaltung noch einmal Revue passieren wollen, haben wir das Event live mitgeschnitten. Das Video ist dauerhaft auf unserem Youtube-Kanal verfügbar ...